Abschied
von Joana Hofer (Q2, Abi 2015)
Eine Träne rollte langsam über meine Wange. Zum Teufel mit meinem Mantra. Der ersten Träne folgte eine zweite und eine dritte. Eine Hand strich über meine. Hielt sie fest. Gab mir Halt. Ich klammerte mich an sie, öffnete aber immer noch nicht meine Augen. Ich wollte die Außenwelt aussperren. In meinem Traum gefangen bleiben. Eine sanfte Stimme. Sie sprach mit mir, doch ich verstand sie nicht. Konnte sie nicht verstehen. Oder wollte sie nicht verstehen. Die Stimme wurde lauter. Drängender. Ich öffnete die Augen. Er sah mir ins Gesicht. Drückte mich fest an sich. Ich schlang die Arme um ihn. Presste mich an ihn. An seinen warmen, starken Körper, der mich so lange beschützt hatte. Er sah mir wieder in die Augen. Ich verstand. Es war so weit. Ein unkontrollierbares Zittern erfasste meinen Körper. Die Tränen schossen mir wieder in die Augen. Sanft aber bestimmt löste er sich von mir. Griff nach seiner Tasche. Ich sah alles durch einen Nebel.