Fromm
Ein etwas anderer Anna-Impuls
Fromm – ein etwas anderer Anna-Impuls
Die „fromme Abteilung“ der St. Anna-Schule hat in der Lockdown-Zeit die sogenannten „Anna-Impulse“ veröffentlicht. Die Reaktionen darauf reichen von: „Welche Impulse?“ über: „Frömmelei“ bis: „Tolle Idee“.
Grund für mich, einmal über den Begriff „fromm“ nachzudenken.
"Fromm" bedeutet ursprünglich soviel wie „Gott ergeben“, „gottesfürchtig“. Gemeint ist also jemand, der sein Leben nach Gott ausrichtet. Sie oder er versucht also, das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe in der eigenen Lebensführung umzusetzen. Weiterhin kann fromm aber auch soviel bedeuten wie: „sanftmütig“ oder "lammfromm".
"Frömmelnd": Jemand lebt übertrieben fromm. Ich frage mich: Kann man bei der an Gott orientierten Lebensführung übertreiben? Oder ist damit eher jemand gemeint, der vor allem nach außen gottesfürchtig tut, aber tatsächlich wirklich nicht so handelt?
Bei dem Ausdruck "frommes Getue" schwingt mit „Getue“ etwas Negatives mit. Jemand verhält sich eher schein-heilig, ist also nur zum Schein Gott zugewandt.
Unter einem "frommen Wunsch" versteht man eine Vorstellung in bester Absicht, die vermutlich nicht Realität wird, oder auch eine Illusion, bei der die Realisierung kaum vorstellbar erscheint.
Und schließlich sind "fromme Wünsche" eher (nur) gut gemeint.
Bin ich fromm (genug)? Hoffentlich frömmle ich nicht. Dass beispielsweise der VfL aus Bochum endlich wieder in die 1. Bundesliga aufsteigt, ist ein (hoffentlich nicht nur) frommer Wunsch (oder doch eher das heißhungrige Verlangen nach endlich einmal wieder einer leckeren Currywurst am Stadion?)
In diesem Sinn wünsche ich allen Leserinnen und Lesern, dass sie durchhalten und die Hoffnung nicht aufgeben!
Joachim Galemann